Australien, Golfen, Kochen - meine privaten Leidenschaften

Über australische Golfplätze mit gutem Restaurant zu schreiben

... und dafür auch noch Honorar zu bekommen: Besser kanns kaum werden. Es ist allerdings auch sehr selten. Erstens, weil mich kaum jemand zum Golfen nach Australien schickt, und zweitens, weil Golfplätze mit guten Restaurants in Australien relativ rar sind. Was nicht an den Golfplätzen liegt, die gibts in jedem Ort und in jedem Stadtquartier. Aber weil das so ist, gibts  kaum Bedarf an kulinarischen Leckereien nach der Runde, denn die meisten Spieler wohnen gleich um die Ecke. Ausnahmen sind die Golfresorts in den Feriengegenden, wo die Restaurants dann dafür häufig sehr gut sind.

 

Auch wenn man mich nicht schickt, schreibe ich trotzdem über Golf in Australien.

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Schliesslich habe ich dort meine ersten Stunden gehabt, besuche immer noch jedes Jahr meinen Pro für ein paar Lektionen, und bin Mitglied in einem Golfclub in Sydney. Das erlaubt mir, überall in Australien Turniere zu spielen, was anfangs wichtig war, weil ich sonst stets alleine gespielt hätte: Es gibt in Sydney so viele Plätze, dass man explizit darum bitten muss, in einen bestehenden Flight gebucht zu werden – falls es überhaupt einen gibt. Der Ausweg waren Turniere, und viele Clubs haben eine Open Competition, also einen Tag, an dem auch Nicht-Mitglieder am Turnier spielen dürfen. Das ist vor allem in Clubs interessant, die  privat sind und Green-fee-Spieler nur in Begleitung von Mitgliedern zulassen. Von denen wiederum gibts nicht allzu viele, denn Golf ist in Australien Volkssport, die meisten Plätze sind öffentlich zugänglich.

Von den rund 80 Plätzen in Sydney habe ich vielleicht  25 bis 30 schon gespielt, vom 9-Loch-Pitch-and-Putt auf den Klippen über der Bondi Beach über Liverpool, flach und lang und im heissen Westen der Stadt, bis zu New South Wales, als Nummer 4 in Australien klassiert und für Nichtmitglieder normalerweise nur gegen hohes Entgelt und zu eng begrenzten Zeiten spielbar – ausser am Weihnachtstag, wenn die meisten Plätze offiziell geschlossen sind, jene aber, die auf Aborigines-Land liegen, von Stammesmitgliedern gegen etwa 40 Dollars zugänglich gemacht werden.

Seit meine Schwester Rosemarie, die seit Ende der Neunzigerjahre in Sydney lebt und arbeitet, ebenfalls Golf spielt, sind unsere Trips durchs Land noch weniger weitläufig als vorher. Wir haben nie Kilometer gefressen, sondern haben an hübschen Picknickplätzen stundenlang Scrabble gespielt, auf Pferderennbahnen mehrheitlich auf Viertplatzierte gewettet und spätestens um 18 Uhr Ausschau nach einer Unterkunft respektive einem Restaurant gehalten. Meist fanden wir eine Beiz, die hielt, was wir uns von ihr versprachen, manchmal wurden wir enttäuscht, manchmal aber auch über alle Massen positiv überrascht. Etwa, wenn wir in einem gottverlassenen Kaff in der Nebensaison ein klitzekleines Lokal fanden, das sensationellen Käse servierte. Oder tadellose Spaghetti serviert bekamen in einem Pub in einer Kleinstadt im Landesinnern, den wir nur aufsuchten, weil es erstens schon fast 14 Uhr war und zweitens alles andere auch grässlich aussah.

Womit wir bei meinem anderen Lieblingsthema wären: Essen. Trinken. Kochen. Und, als Ausgleich, immer mehr Sport: Joggen, Velofahren, sogar wandern, was ich als Kind immer eine reine Zumutung fand. Vermutlich wird man mit dem Alter doch klüger. Oder einfach nachgiebiger. Mehr später.

 

Bea Emmenegger – Journalistin, Quizautorin, Digital Nomad

+41 (0)79 196 52 64 | be@bea-emmenegger.ch

 

Aktualisierung: August 2023 | Datenschutzerklärung

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